Mythen und Legenden

Verdanken wir den Abessiniern, den Arabern und den Türken die Entdeckung dieses köstlichen Getränks, so gebührt den mutigen und unermüdlichen Forschungsreisenden und ihrem Wissensdurst unsere Hochachtung dafür, daß sie den Kaffee im Abendland eingeführt haben.

Antoine de Galland - der Übersetzer von "Tausendundeine Nacht" - erzählt uns, übertragen aus einem alten arabischen Manuskript, folgendes:

Die Geschichte von Omar, dem jungenSchüler des Mulla Abdul Hassan Schahdeli, der die Stadt Mokka im Jemen gegründet hat. Omar war sehr in die Tochter des Kalifen verliebt, doch dieser befand ihn der Prinzessin nicht würdig. Nach dem unterwarteten Tod des Meisters Schahdeli verstieß der Kalif unter einem Vorwand den unglücklichen Bewerber, der seine Tochter heiraten wollte. Omar irrte lange Zeit vom Hunger gequält in der Wüste umher. In seinen Gebeten rief er seinen verstorbenen Meister um Hilfe an, und plötzlich sah er auf dem Zweig eines Strauches einen Vogel, doch dieser verschwand und an seiner Stelle sah Omar einen kleinen Baum, dessen makellose Blüten einen lieblichen Duft verbreiteten. Der Strauch war mit purpurroten, kirschenähnlichen Früchten bedeckt. Omar pflückte eine Handvoll und nahm sie mit in seine Höhle, wo er einen Aufguß daraus machte, den er mit Genuß trank. Danach erspürte er ein Wohlbefinden, das ihn seinen Hunger vergessen ließ.