Ernte und Rohkaffee

In den Tropen folgt nicht wie in gemäßigten Klimazonen eine Jahreszeit auf die andere, so daß der Blüte- und Reife-Zyklus praktisch nach jeder Regenperiode neu beginnt. Daher findet man an ein und derselben Kaffeepflanze meist gleichzeitig Früchte und Blüten. In Zentralamerika, der Karibik, äthiopien und Kenia werden die besten Kaffeesorten von Hand einzeln gepflückt (Picking-Methode), das heißt, man erntet nur reife, unversehrte Kirschen, gut erkennbar an ihrer schönen, leuchtendroten Farbe. Danach löst man die Samen heraus, läßt sie etwa zwei Tage lang gären und wäscht sie anschließend in ca. 100 Litern Wasser pro Kilo Kaffee, um den Fruchtschleim zu entfernen. Schließlich werden die immer noch von der schützenden Pergamenthülle umgebenen Bohnen an der Sonne getrocknet und bis zum Schälen in Säcke abgefüllt. In der Aufbereitungsphase spricht man von Rohkaffee, im spezifischen Fall der Naßaufbereitung von "gewaschenem" Kaffee. In Brasilien, wo Arbeitskräfte bedeutend teurer sind, ist diese Erntemethode zu aufwendig. Hier wendet man meist das sogenannte "Stripping" an , bei dem alle Kirschen unabhängig von Ihrem Reifestadium vom Ast abgestreift werden. Anschließend werden die Bohnen einige Tage lang an der Sonne getrocknet und dann geschält. Diese Trockenaufbereitung ergibt "natürlichen" Kaffee. Zur Auslese der Bohnen stehen zwar verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, aber nur elektronisch gesteuerte Sortiermaschinen garantieren Rohkaffee, der frei von Fehlern ist.